Wie siehst du das?
Lübeck 2019 -
Projektziel – Projektinhalt – Hintergrund
Basisinformationen:
Welche Kommunikationsformen blockieren uns, in einer angespannten Situation einander zuzuhören und zu verstehen?
Marshall Rosenberg nennt dies eine lebensentfremdende Sprache wie z.B. Moralische Urteile (Schuldzuweisungen, Vorwürfe, Kritk), Vergleiche anstellen, Verantwortung leugnen, Forderungen aufstellen, Interpretationen, Analysen, Bewertungen
Und wie lässt sich ein offenes, einfühlsames Miteinander gestalten? Wie sieht eine lebensfördernde Sprache aus?
Hierfür bietet Marshall Rosenberg das Modell der Gewaltfreien Kommunikation, das sowohl einem Sprachmodell als auch einer inneren Haltung entspricht.
Dieses Modell bestärkt uns darin, klar zu beobachten, Gefühle und Bedürfnisse zu benennen, Bitten zu formulieren und zur Lösung von Konflikten und damit zum Wohlergehen aller beizutragen. Diese Sprache ist sowohl selbstbehauptend als auch einfühlsam.
Die Projekttage finden auf der Basis der Gewaltfreien Kommunikation statt.
Ziele, Inhalte, Projektverlauf:
In unserer Arbeit mit Schulklassen setzen wir an der Lebenswelt der Jugendlichen an: Sie sollen ihre Erfahrungen mit dem Thema Gewalt/ Konflikt benennen und im wahrsten Sinne des Wortes ins Spiel und damit als Szenen auf die Bühne bringen. Statt nur zu verbalisieren werden jetzt die Situationen in ihrer ganzen Fülle sichtbar und begreifbar. Diese von den SchülerInnen gespielten Szenen werden dann mit der Methode des Forumtheaters bearbeitet. Gemeinsam werden Verhaltensweisen ausprobiert und Lösungswege durchgespielt.
Übungen und Spiele zu Bereichen wie "Eigen-/ Fremdwahrnehmung", "Grenzen wahr-nehmen und setzen" u. a. sowie Informationen zum Konflikt- und Kommunikationsverständ-nis ergänzen und vertiefen die Auseinandersetzung mit dem Thema.
Malen: Hier gibt es Raum, sich kreativ auszudrücken, mit der Absicht, dass sich die Schüler*innen von einer Leistungserwartung distanzieren oder befreien. Großformatige, teils Gemeinschaftsarbeiten werden angefertigt mit großen Pinseln, Spachteln, Rollen, sodass die flüssige Farbe ordentlich spritzen und klecksen kann.
Einiges kann so zum Ausdruck kommen: negative Gefühle, Wut, Angst, Trauer, neben Freude und Selbstfindung.
Schreiben: Nach einer Vorbereitungsphase mit Mitteln des freien, kreativen Schreibens, die dazu dient, mit den kreativen Techniken des freien Schreibens vertraut zu werden, beginnen die Schüler*innen eigene Ideenfelder einzukreisen. In Gruppen- und Einzelarbeit entwickeln sie Texte. Ziel ist, dass sie in die Lage versetzt werden, ihre ganz eigenen Anliegen zu formulieren, was sie umtreibt, nervt oder glücklich macht. Mit der Wortwerkerin HannaH Rau wird auch an Präsenz und Sprache für einen Auftritt gearbeitet
Besonderer Augenmerk auf Demokratieerziehung / Europa:
Konflikte sind normal in Demokratien. Wie gehen wir damit um? Welche Lösungen sind es im persönlichen Bereich? Wie können diese Strukturen auf die Gesellschaft übertragen werden? Welche Möglichkeiten habe ich, mich an solchen Prozessen zu beteiligen? Welche Formen sind in Ordnung und durch das Grundgesetz gesichert, welche nicht?
Was geschieht, wenn einzelne aus der vereinbarten Regel ausscheren (siehe Europa)?
Diese Fragen erkunden alle Kunstformen auf ganz unterschiedliche Weise mit den Schüler*innen. Der künstlerische Prozess kann Demokratie erfahrbar machen und Grenzen aufzeigen, Handlungsvisionen entwickeln.
Gruppengröße
Das Projekt ist altersübergreifend. Eine Gruppe von 15 Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren ist möglich.
Rahmenbedingungen
Gearbeitet wurde in der Willy-Brandt-Schule Lübeck. Es gab eine Aufführung für den Jahrgang und die Eltern.
Zeitumfang
3 Tage à 6 UStd
Projektabschluß:
Aufführung am letzten Projekttag (siehe oben)
Hauptansprechpartnerin:
Carmen Raithel, Kulturvermittlerin und Lehrerin
Sponsoren
„Schule trifft Kultur - Kultur trifft Schule“ des Landes SH, Mercator Stiftung, Schulverein der Schule