allgegenWERTig
Lübeck 2018 -
Foto/Lyrik-Projekt "allgegenWERTig - daran kommt man nicht vorbei"
„Dass mir das Projekt sehr gut gefallen hat. Wir durften die vielen Facetten einer besonderen Fähigkeit kennenlernen: Kreativ sein. Die Meinungen, was unter Kreativität zu verstehen ist, gehen auseinander und doch waren wir alle am Ende des Projekts der Meinung etwas davon in uns gefunden zu haben, obwohl es niemand erwartete. Ihr super Engagement machte uns möglich eine Menge aus diesen zwei Tagen mitzunehmen und auch weiterhin die Dinge mit einem ganz anderen Blick zu betrachten. Vielen Dank.“ (Eine Schülerin der Berufsschulklasse VS18 2/3a über das Projekt)
Junge, angehende Versicherungskaufleute der Klasse VS18 2/3 der Hanse Schule Lübeck erarbeiteten an zwei Projekttagen eine Ausstellung mit dem Titel:
"allgegenwertig - daran kommt man nicht vorbei", die parallel zu Gesprächen mit jüdischen Zeitzeugen der Shoa gezeigt wurde. Das Projekt
wurde von "Schule trifft Kultur" und der Hanse-Schule gefördert, durchgeführt von der bildenden Künstlerin mioq und der Wortwerkerin
HannaH Rau, die mit ihrer Ausstellung "ich les dir vor, was du nicht siehst" die Impulse für die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema
gaben. Auch diese Ausstellung war zeitgleich zu sehen.
Projektziel – Projektinhalt – Hintergrund
Thematische Basis:
In 2016 war die Foto-Lyrik-Werkreihe "ich les dir vor, was du nicht siehst" der Künstlerin mioq und der Wortwerkerin HannaH Rau in der Orangerie des Schlosses Eutin während der Landesgartenschau und in der Gedenkstätte Ahrensbök ausgestellt (Katalogauszug in der Anlage). Bereits während der ersten Ausstellungszeit im Herbst 2015 in der Gedenkstätte Ahrensbök (ein ehemaliges "wildes" KZ in Schleswig-Holstein) hat die ungewöhnliche Idee der Ausstellung für breites Publikumsinteresse gesorgt.
Fotos der Künstlerin mioq, die diese im KZ Buchenwald, Prora und an anderen Orte aufgenommen hatte, waren der Impuls für die Lyrik von HannaH Rau - jedoch ohne das Wissen über den Ursprung der Fotografien. So konnten Texte entstehen, die den Ort als solches, ohne seine geschichtliche Aufladung, wahrnahmen und trotzdem drückte die Bildsprache von mioq aus, was die Wortwerkerin HannaH Rau schließlich aussprach: "ich les dir vor, was du nicht siehst." Ein Kunstprojekt war geboren, das die Möglichkeiten der Kommunikation zwischen unterschiedlichen Künsten hoch emotional deutlich macht. Eine Sprache war gefunden, die das Unsagbare zeigen kann.
Inhalt des Projektes:
Ausgehend von der Ausstellung erarbeiten die Schüler eine eigene Kombination aus Fotografien und Texten, wobei sie sich mit einem Thema der Gegenwart auseinandersetzen.
Ziele:
Übertragung eines politischen/sozialen Themas in den persönlichen und künstlerischen Bereich, Erwerb kreativer Mittel für eigenen Ausdruck, Erprobung von Eigen- und Fremdwahrnehmung durch die Verwendung bildsprachlicher Kommunikation und damit Verständnis für Wirkzusammenhänge.
Die Künstlerinnen sind der Überzeugung, dass Kunst und Literatur präventiv wirken kann, um Diskriminierung und Rassismus vorzubeugen.
Zeitumfang (in den verschiedenen Phasen)
2 Projekttage inklusive Präsentation – eventuell noch längere Ausstellungsdauer
Ablaufplanung:
Erster Tag: Gemeinsamer Besuch der Ausstellung, Diskussions- und Fragerunde mit den Künstlerinnen
Vorträge und praktische Übungen führen in Literatur und Fotografie ein
Zweiter Tag:
Aufteilung in Teams/Gruppen: Erarbeitung einer eigenen Kombination Schreiben/Fotografie
Die Schüler*innen werden ermutigt, eigene, persönliche Themen zu finden (z.B. Mobbing, Terror, Flucht, Vertreibung, Widerstand oder allgemein: Unterstützung, Respekt, Macht, Unterdrückung)
Projektabschluss/Dokumentation
Möglichkeit der Weiterführung des Projektes (Nachhaltigkeit) :
Ausstellung der Arbeiten mit Lesung der entstandenen Texte in der Schule (oder anderer Raum).
Geplante Präsentations- und/oder Dokumentationsform:
Lesung und Ausstellung am Projektabschluß-Tag, Foto/Textmappe, Film oder Plakate
Gefördert wurde das Projekt neben der Mercator-Stiftung von der Hanseschule selbst und dem KULTURWERK SH e. V.
Dokumentation als pdf mit Filmbeispiel hier: allgegenWERTig