Projekte

LandverWALDung - Kinder pflanzen Bäume und arbeiten an einer sozialen Plastik

Dänischenhagen 2020 - Grundschule Dänischenhagen

Projektziel – Projektinhalt – Hintergrund

Angelehnt an das Dokumenta-Kunstwerk „StadtverWALDung statt Stadtverwaltung“, eine soziale Plastik von Joseph Beuys (1982), haben die Kinder und wir uns mit dem Thema „Bäume pflanzen“ auseinandergesetzt. Mit Methoden der kulturellen Bildung sollen Inhalte der Bildung für Nachhaltige Entwicklung (17 Ziele) diskutiert, gemeinsam vorbereitet und vor Ort umgesetzt zu werden: Unsere Schule hat zunächst 30 Bäume auf dem Schulgelände und in der Gemeinde Dänischenhagen gepflanzt. Die Kinder wurden möglichst in alle Schritte der Planung eingebunden, haben den Förster Johann Böhling (Schutzgemeinschaft Deutscher Wald SH) interviewt und sprachen sogar mehrfach mit dem Bürgermeister Horst Mattig. Die Mädchen und Jungen haben die Flächen im Ort mit ausgewählt, die Baumstandorte ausgemessen, Bodenproben genommen und untersucht, Pflanzlöcher vorbereitet, Wünsche an Bäume formuliert und künstlerisch gestaltet und mehrere Bäume selbst gepflanzt. Zusätzlich mussten sie sich mit einer erschwerten Kommunikation in Zeiten der CORONA-Pandemie auseinandersetzten und haben in einer selbstständig erdachten und durchgeführten Spenden- und Unterschriftensammlung für noch mehr Bäume im Ort aktiv geworben. Dieses eigenaktive Umwelthandeln, die Gespräche der Kinder über philosophische, gesellschaftliche und umweltpolitische Themen ebenso wie die bildnerischen und literarischen Miniatur-Kunstwerke sind neben den Bäumen sichtbare Ergebnisse des Projektes. Es ist ein Abbild dafür, wie sehr es Kindern nach einer gesellschaftlichen Mitgestaltung und Teilhabe, eben der Sozialen Plastik dürstet, und wie sehr sie auch tatsächlich dazu befähigt sind. In geplanten Folgeprojekten werden wir die Baum-Pflanzungen fortsetzen und für die Öffentlichkeit gestalterisch sichtbar machen, das Thema erweitern und uns noch nachhaltiger dafür einsetzen, dass Kinder und ihre Anliegen ernster genommen werden und sie unbedingt an gesellschaftlichen Prozessen partizipieren können und sollten. Besonders Themen im Bereich Nachhaltige Entwicklung, unterstützt durch Themen kultureller Bildung und Förderung philosophischer Denkansätze haben für die Generation junger Menschen hohen Aufforderungscharakter, da es um die Gestaltung ihrer zukünftigen Lebenswelt geht. Zusätzlich verstehen wir dieses Projekt als Beispiel für Draußen-Schule, das verschiedene Bildungsbereiche nachhaltig vereint und auf diese Weise in einer Regelschule implementiert werden kann.

 

Gruppengröße

16 Kinder (eine Kohorte)

Rahmenbedingungen

Die Kinder arbeiteten draußen, zunächst häufig auf einer nahen privaten Obstbaumwiese von Eckhardt Sindt und später auf Grünflächen der Gemeinde. Gespräche fanden in der Regel draußen oder (nur selten) auch mal im Klassenraum statt. Wir wurden vom Förster Johann Böhling (stellvertretender Vorsitzender Schutzgemeinschaft Deutscher Wald SH) und vom Obstbaumexperten Sebastian Dorn beraten.

Zeitumfang (in den verschiedenen Phasen)

  • Februar 20: 2 Std. (nur G. Meißner)
  • März 20: 2 Std. (nur G. Meißner)

bis Anfang Juni Projektstopp wegen Corona-Vorgaben

  • Juni: 2 x 3 Std.
  • Juli: Sommerferien
  • August:             1 x 3 Std.
  • September: 2 x 3 Std.
  • Oktober: 1 x 1 Std. (nur G. Meißner)
  • November: 1 x 1 Std. (nur G. Meißner)

2 x 3 Std.

  • Dezember: 1 x 1 Std.

Projektverlauf

  • Februar: Gruppenzusammenstellung und gemeinsames Einstimmen auf das Projekt (Philosophieren mit Kindern zu den Themen Kunst und Natur, Begriffsmoleküle erstellen)
  • März: Obstbaum als Kulturbaum im Gegensatz zum Naturbaum
  • Juni: Besuch des benachbarten Golfplatzes mit Obstbaumwiese von Eckehardt Sindt (zukünftiger Sponsor unserer Bäume)
  • Zeichnen, Messen, Beobachten, Fühlen, Aufschreiben, Untersuchen, alleine und gemeinsam Nachdenken in der Natur:

Ich gebe dem Baum ein Gesicht, Der Baum als Lebensraum, Der Baum als Klimadoktor, Was ist ein Baum wert?, Wir machen es uns mit Bäumen gemütlich, Was ich einem Baum schon immer mal sagen/schreiben wollte, Was ich einen Baum schon immer mal fragen wollte, Als Alien unter Bäumen, …

  • September: gemeinsame Dorfbegehung mit Kindern, Gesa Meißner, Dr. Johanna Pareigis und mit Obstbaumexperte Sebastian Dorn, Förster Johann Böhling, Bürgermeister Horst Mattig und Vertreter*innen der gemeindlichen Ausschüsse
    • Festlegung möglicher Pflanzflächen
    • Vermessung der abgesprochenen Flächen
    • Festlegung von Pflanzorten und Baumsorten
    • Bestellung der Pflanzen durch den Sponsor
    • philosophische, gesellschaftliche und naturwissenschaftliche Reflektionen mit den Kindern, künstlerische Umsetzung der Themen
  • Oktober: Vorbereitung der Pflanzung des Schulobstbaumes auf dem Schulgelände (Untersuchung Untergrund, Vorbereitung und Sicherung Pflanzloch)
    • Philosophische, gesellschaftliche und naturwissenschaftliche Reflektionen mit den Kindern, Künstlerische Umsetzung der Themen zu „Kultur und Natur“: Ausstellung mit Erdfundsachen, Texte, Wünsche für den Baum und die Natur
  • November: öffentliche Pflanzung des Schulobstbaumes mit geladenen Gästen und Pressevertreter*innen
    • Pflanzung von 2 weiteren Obstbäumen im Gemeindepark (Ersatz für abgestorbene Bäume)
    • genaue Vermessung und Kennzeichnung der Pflanzorte für 10 Waldbäume und eine Hecke (Pflanzung übernimmt Bauhof)
  • Dezember: gemeinsame Abschlussveranstaltung mit AG literarischer Abschluss und Interview mit Kindern für geplante Artikel in Fachzeitschriften

Projektabschluss/Dokumentation

  1. a) Brief an den Bürgermeister
  2. b) Präsentation für Öffentlichkeit inklusive Presse: Baum-Pflanzungen am

    10.11.2020 und weitere am 17.11.2020

  1. c) Plakaterstellung
  2. d) Unterschriften- und Spendenaktion einiger Schülerinnen
  3. e) Portfolio mit allen Zeichnungen, Gedichten und Niederschriften der philosophischen Gedanken der Kinder

Hauptansprechpartner

Dr. Johanna Pareigis (künstlerische und BNE Betreuung)

Gesa Meißner (Schulleitung, begleitende Lehrperson)

Weitere Mitwirkende

Johann Böhling

Sebastian Dorn

Gemeinde Dänischenhagen

Eckhard Sindt

Verweise auf Begleitmaterialien

können angefordert werden

Sponsoren

Kulturstiftung Kreis Rendsburg-Eckernförde

Kreis Rendsburg-Eckernförde

Mercator-Stiftung, Schule trifft Kultur – Kultur trifft Schule

Eckhard Sindt

Gemeinde Dänischenhagen (Bürgermeister Horst Mattig)

 

 

 

Ansprechpartner

Dr. Johanna Pareigis

dr.johanna.pareigis-ki(at)kulturvermittler-sh.de