Projekte

Slam it! - Slam-Projekt

Ratekau 2019 -

Projektziel – Projektinhalt – Hintergrund

Basisinformationen:

Schon seit den 80er Jahren ist Poetry Slam ein Format, das in seinen kurzen, emotionsgeladenen Texten die Bühnen stürmt und besonders das junge Publikum erreicht. Deutschland hat nach den USA die größte, aktive Slamszene mit Wettbewerben in allen größeren Städten. Auch kleine, neue Formate bilden sich – junge Literat*innen erzählen von ihrem Leben, ihren Wünschen und formulieren pointiert ihre Gefühle.

Ziele, Inhalte, Projektverlauf:

Schon im Jahr 2018 haben Schüler*innen mit großem Erfolg einen Slam-Texte gemeinsam mit HannaH Rau und der Poetry-Slammerin Evgenia Gurfinkel erarbeitet und aufgeführt. Evgenia ist zur Zeit als FSJlerin für Medien und Kultur in der, der Schule angeschlossenen Bibliothek, beschäftigt. Die Unterstützung durch die Bibliothek ist groß: Sie stellen Räume zur Verfügung und natürlich Literatur und sind so „anderer Lernort“.

Nach einer Vorbereitungsphase mit Mitteln des freien, kreativen Schreibens, die dazu dient, mit den kreativen Techniken der Literaturform SlamPoetry vertraut zu werden, beginnen die SuS eigene Ideenfelder einzukreisen. In Gruppen- und Einzelarbeit entwickeln sie Texte. Ziel ist, dass sie in die Lage versetzt werden, ihre ganz eigenen Anliegen zu formulieren, was sie umtreibt, nervt oder glücklich macht. Mit der Wortwerkerin HannaH Rau wird auch an Präsenz und Sprache für einen Auftritt gearbeitet.

Eine Abschlussveranstaltung in der Aula der Schule schafft den besonderen, wertschätzenden Rahmen für die Arbeiten der Schüler*innen. Diese Veranstaltung kann für junge Slamer*innen aus der Gegend geöffnet werden, um den jungen Literat*innen neue Kontakte zu ermöglichen.

Interessierte Schüler*innen können auch an einem jungen Slamformat in Lübeck teilnehmen, ein Kontakt zum Veranstalter von Slams in Lübeck und Umgebung „Slamarama“ besteht.

Gearbeitet wird wertschätzend und empathisch in alle Richtungen – zu sich selbst und anderen. Die Wahrnehmung der eigenen Wirkmächtigkeit wird geschärft, was der Prävention von Mobbing, Diskriminierung und Gewalt dient. Nur, wer sich äußern kann und gehört wird, kann lernen, dass seine Stimme zählt. Und wessen Stimme gehört wird, der lernt auch, anderen zuzuhören.

Besonderer Augenmerk auf Demokratieerziehung / Europa:

Im Slam können die Schüler*innen formulieren, was sie stört, welche Strukturen – z.B. in Gesellschaft und Schule sie verändern wollen. Sie lernen, dass auch künstlerische Arbeit sich im Rahmen vom Grundgesetz bewegen muss. Was ist noch durch die Meinungsfreiheit geschützt, welche Aussagen wären nicht möglich? Dieser Rahmen läuft bei allen Textexperimenten mit. In der Textproduktion wird auch klar, dass ein Rahmen, eine Grenze, nicht nur vor der Bedrohung des „weißen Blattes“ schützt, sondern auch Minderheiten in den Blick nimmt. In der Arbeit mit dem Ziel einer Aufführung wird klar, dass sich alle, um ein funktionierendes Ganzes zu produzieren, an Regeln halten müssen. Diese Regeln werden benannt und mit den Regeln der Demokratie verglichen. Hier können auch Unterschiede wahrgenommen werden. Demokratie schützt die Meinungsfreiheit des Einzelnen. Und auch, wenn diese Meinung nicht allen gefällt, muss sie gehört und respektiert werden. Das ist Basis unserer Demokratie und der Arbeit in diesem Projekt.

In Ausstieg und Aktion wird klar, warum diese Regeln auch für ein Zusammenspiel in Europa oberste Priorität haben müssen. Im künstlerischen Prozess erfahren die Teilnehmer*innen diese Kräfte hautnah und bekommen Sie durch die Gruppe und die Dozentin gespiegelt.

Gruppengröße

Das Projekt ist altersübergreifend. Eine Gruppe von 15 Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren ist möglich.

Rahmenbedingungen

Gearbeitet wurde in der Bibliothek Ratekau, die der Schule angeschlossen ist. Die Aufführung fand dann in der Aula statt.

Zeitumfang

3 Tage à 6 UStd

Projektabschluß:

Aufführung am letzten Schultag vor etwa 150 Schüler*innen und Lehrer*innen aller Altersstufen

Hauptansprechpartner:

HannaH Rau, Kulturvermittlerin und Literatin - www.luebecker-wortwerft.de

Weitere Beteiligte:

Evgenia Gurfinkel, Slamerin und FSJlerin Kultur und Medien in der Bibliothek Ratekau

Sponsoren

„Schule trifft Kultur - Kultur trifft Schule“ des Landes SH, Mercator Stiftung, Schulverein der Schule, Ulbrich-Stiftung Timmendorf, Bibliothek Ratekau