Rap it out!
Lübeck 2019 -
Projektziel – Projektinhalt – Hintergrund
Basisinformationen:
Hip-Hop und Rap sind aktuelle Ausdrucksformen der Jugendkultur. Schnelle, gereimte Texte erzählen Persönliches und formulieren Kritik an Institutionen, Gesellschaft und Politik oder schwelgen in Selbstdarstellung. Hier knüpft die Wortwerkerin HannaH Rau an.
Ziele, Inhalte, Projektverlauf:
Nach einer Vorbereitungsphase mit Mitteln des freien, kreativen Schreibens, die dazu dient, mit den kreativen Techniken des Song- und Rapschreibens vertraut zu werden, beginnen die SuS eigene Ideenfelder einzukreisen. In Gruppen- und Einzelarbeit entwickeln sie Songs und Texte. Ziel ist, dass sie in die Lage versetzt werden, ihre ganz eigenen Anliegen zu formulieren.
Mit Hilfe des kreativen Schreibens, der Kombination aus Literatur und Musik können die SuS ausdrücken, was sie umtreibt, nervt oder glücklich macht. Rap folgt dabei ganz klaren Regeln: Nur mit Musik und Text darf in einen kreativen Kampf ein sogenanntes „Battle“ auf der Bühne gegangen werden. Dabei sind in der Arbeit im Schulbereich Beleidigungen, persönliche Angriffe und anti-demokratische Äußerungen nicht erlaubt. In diesem Sinne ist die Arbeit mit Raptexten immer auch Demokratieerziehung.
Nur, wer sich äußern kann und gehört wird, kann lernen, dass seine Stimme zählt. Und wessen Stimme gehört wird, der lernt auch anderen zuzuhören. Mobbing und Gewalt werden sichtbar und können verhindert werden – das ist Erkenntnis und Wunsch der Beteiligten.
Gearbeitet wird wertschätzend und empathisch in alle Richtungen – zu sich selbst und anderen. Die Wahrnehmung der eigenen Wirkmächtigkeit wird geschärft, was der Prävention von Mobbing, Diskriminierung und Gewalt dient. Es entstehen Texte, die immer wieder nachgelesen werden können und so auch Wirkung in die Zukunft und für andere haben. Die Theaterpädagogin und Regisseurin Cornelia Koch wird im letzten Teil der Arbeit dazukommen, um Choreografie und Zusammenführung zu unterstützen.
Zur Schule:
Die Gotthard-Kühl-Schule ist eine Grund- und Gemeinschaftsschule im Stadtteil St. Lorenz in Lübeck, einem sozialen Brennpunkt mit einer sehr hohen Anzahl von Schüler*innen aus unterschiedlichen Ländern. Aus diesem Grund findet jedes Jahr eine „Woche der Toleranz“ statt, um schon früh Diskriminierung, Mobbing und Gewalt zu thematisieren und ein friedliches Miteinander zu üben. In 2019 ist jedoch noch nicht klar, ob diese Woche überhaupt stattfinden kann.
Allerdings gibt es eine Zusicherung der Schulleitung im Vorwege, dass das hier beantragte Projekt in jedem Fall stattfinden kann.
Gruppengröße
Dieses Projekt wendete sich an eine Präventionsklasse des 3. Jahrgangs mit 17 Schüler*innen, viele I-Kinder mit besonderem Betreuungsbedarf, 3 syrische Kinder. Die Kinder sind zwischen 8 und 12 Jahre alt.
Rahmenbedingungen
Gearbeitet wurde im Klassenraum und in einem Multifunktionsraum wo Platz ist für Spiele, Wahrnehmungs- und Theaterübungen. Die Aufführung fand dann in der Aula statt.
Zeitumfang
5 Tage à 6 UStd
Projektabschluß:
Battle-Rap-Aufführung vor Eltern, Lehrern und dem Jahrgang am 22. März 2019
Artikel und Rundfunkbeitrag des NDR zu dem Projekt
Rundfunkbeitrag des Deutschlandfunks vom 21. März 2019
Hauptansprechpartner:
HannaH Rau, Kulturvermittlerin und Literatin - www.luebecker-wortwerft.de
Weitere Beteiligte:
Cornelia Koch, Kulturvermittlerin und Regisseurin - www.tribuehne-theater.de
Tina Stute, Klassenlehrerin
Sponsoren
„Schule trifft Kultur - Kultur trifft Schule“ des Landes SH, Mercator Stiftung, Schulverein der Schule, Possehlstiftung Lübeck