Ego-Switch
Trittau 2019 -
Projektziel – Projektinhalt – Hintergrund
Basisinformationen:
Im Rahmen seiner Arbeit im Anti-Gewalttraining der JVA Lübeck lässt der Therapeut und Theaterpädagoge Torger Bünemann männliche Strafgefangene mit Langzeit-Strafen Briefe an (fiktive) Jugendliche schreiben. In diesem Brief sollen sie den Jugendlichen Tipps geben, wie sie sich verhalten sollen, damit sie nicht in die Lage kommen, in der sie selbst jetzt sind.
Diese Briefe sind erschütternde Dokumente ehrlicher Auseinandersetzung mit dem eigenen Verhalten und werden als Quelle und Material für die Arbeit mit der Klasse dienen.
Ziele, Inhalte, Projektverlauf:
Nach einer einführenden Arbeitsphase, in der mit Mitteln des freien, kreativen Schreibens die eigenen Träume und Zukunftswünsche formuliert werden, werden die SuS mit den Briefen der Gefängnisinsassen konfrontiert. Torger Bünemann kommt dazu in die Klasse und berichtet von seiner Arbeit. Im Laufe der Projekttage werden die Schüler dann diese Briefe beantworten und mit Methoden des kreativen Schreibens dazu angeregt, von ihren eigenen Erfahrungen zu berichten. Ziel ist eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Verhalten. Durch das Hineinversetzen in eine andere Person, können Schlüsse für das eigene Leben gezogen werden. Konsequenzen des eigenen Handelns werden schreibend und im Gespräch mit anderen visualisiert. Es besteht die Option, dass diese Briefe dann wiederum von den Strafgefangenen beantwortet werden.
Die Arbeiten werden anonymisiert, um den Schutz der Schüler und die Integrität gegenüber den Strafgefangenen zu gewährleisten.
Gearbeitet wird wertschätzend und empathisch in alle Richtungen – zu sich selbst und anderen. Die Wahrnehmung der eigenen Wirkmächtigkeit wird geschärft, was der Prävention von Mobbing, Diskriminierung und Gewalt dient.
Es entstehen Texte, die immer wieder nachgelesen werden können und so auch Wirkung in die Zukunft und für andere haben.
Gruppengröße
Hier: Eine Schulklasse der Stufe 9, etwa 25 Schüler*innen
Rahmenbedingungen
Gearbeitet wurde im Klassenraum und in einem leer stehenden Klassenraum für Spiele, Wahrnehmungs- und Theaterübungen. Die Lesung fand dann in der Aula statt.
Zeitumfang
5 Tage à 6 UStd
Projektabschluß:
Szenische Lesung vor Eltern, Lehrern und Mitschülern am 18. Januar 2019 mit Nachgespräch
Artikel der Lübecker Nachrichten zu dem Projekt
Hauptansprechpartner:
HannaH Rau, Kulturvermittlerin und Literatin - www.luebecker-wortwerft.de
Weitere Beteiligte:
Torger Bünemann, Mitarbeiter der Reso-Hilfe Lübeck - www.resohilfe-luebeck.de
Sponsoren
„Schule trifft Kultur - Kultur trifft Schule“ des Landes SH, Mercator Stiftung, Schulverein des Gymnasiums Trtittau, Sparkassenstiftung des Kreises