Die Sprache der Bilder
Lübeck 2024 - Willy-Brandt-Schule

Projektziel – Projektinhalt – Hintergrund
In 2016 war die Foto-Lyrik-Werkreihe "ich les dir vor, was du nicht siehst" der Künstlerin mioq und der Wortwerkerin HannaH Rau in der Orangerie des Schlosses Eutin während der Landesgartenschau und in der Gedenkstätte Ahrensbök ausgestellt (Katalogauszug in der Anlage). Bereits während der ersten Ausstellungszeit im Herbst 2015 in der Gedenkstätte Ahrensbök (ein ehemaliges "wildes" KZ in Schleswig-Holstein) hat die ungewöhnliche Idee der Ausstellung für breites Publikumsinteresse gesorgt. Im März 2019 war die Ausstellung im Rahmen der Fachtagung „Traumaweitergabe über Generationen“ im Ostchor des Lübecker Doms zu sehen.
Fotos der Künstlerin mioq, die diese im KZ Buchenwald, Prora und an anderen Orte aufgenommen hatte, waren der Impuls für die Lyrik von HannaH Rau - jedoch ohne das Wissen über den Ursprung der Fotografien. So konnten Texte entstehen, die den Ort als solches, ohne seine geschichtliche Aufladung, wahrnahmen und trotzdem drückte die Bildsprache von mioq aus, was die Wortwerkerin HannaH Rau schließlich aussprach: "ich les dir vor, was du nicht siehst." Ein Kunstprojekt war geboren, das die Möglichkeiten der Kommunikation zwischen unterschiedlichen Künsten hoch emotional deutlich macht. Eine Sprache war gefunden, die das Unsagbare zeigen kann.
Ausgehend von der Ausstellung erarbeiten die Schüler eine eigene Kombination aus Fotografien und Texten, wobei sie sich mit einem Thema der Gegenwart auseinandersetzen.
Ziele:
Übertragung eines politischen/sozialen Themas in den persönlichen und künstlerischen Bereich, Erwerb kreativer Mittel für eigenen Ausdruck, Erprobung von Eigen- und Fremdwahrnehmung durch die Verwendung bildsprachlicher Kommunikation und damit Verständnis für Wirkzusammenhänge.
Die Künstlerinnen sind der Überzeugung, dass Kunst und Literatur präventiv wirken kann, um Diskriminierung und Rassismus vorzubeugen.
Institution(en)
Willy-Brandt-Gemeinschaftsschule, Lübeck-Schlutup
Gruppengröße
20 Schülerinnen und Schüler
Altersstufe
10. Klasse, 16-18 Jahre alt
Rahmenbedingungen
Möglichkeit, die Ausstellungen aufzubauen. Hier konnten Räume verwendet werden, die ineinander über gehen.
Zeitumfang (in den verschiedenen Phasen)
2-3 Projekttage inkl. Aufbau der Ausstellung “Ich les dir vor, was du nicht siehst” und Vernissage der Schülerarbeiten
Projektverlauf
Aufbau: Ausstellungsaufbau am Vortag im Gebäude Kirchstraße.
Erster Projekttag:
Gemeinsamer Besuch der Ausstellung, Diskussions- und Fragerunde mit den Künstlerinnen
Vorträge und praktische Übungen führen in Literatur und Fotografie ein
Zweiter Projekttag:
Aufteilung in Teams/Gruppen: Erarbeitung einer eigenen Kombination Schreiben/Fotografie
Die Schüler*innen werden ermutigt, eigene, persönliche Themen zu finden (z.B. Mobbing, Terror, Flucht, Vertreibung, Widerstand oder allgemein: Unterstützung, Respekt, Macht, Unterdrückung)
Am Nachmittag des zweiten Tages: Aufbau und Vernissage der Ausstellung der Arbeiten der Klasse in den Räumen Kirchstraße, parallel zur Ausstellung „Ich les dir vor, was Du nicht siehst“ mit Einladung von Eltern, Schüler*innen und Öffentlichkeit.
Projektabschluss / Dokumentation
Ausstellung im Schulgebäude und auf der Schulwebsite.
Das Kulturwerk SH e.V. wird die Vernissage bewerben und einen Ausstellungskatalog online stellen.
Hauptansprechpartnerinnen
mioq - Marion-Inge Otto-Quoos, bildende Künstlerin und Kulturvermittlerin
HannaH Rau, Literatin und Kulturvermittlerin
Weitere Mitwirkende
Carmen Raithel, Lehrerin und Kulturvermittlerin
Verweise auf Begleitmaterialien
Ausstellung “Ich les dir vor, was du nicht siehst” von mioq und HannaH Rau
Sponsoren/Kooperationspartner
Possehl-Stiftung Lübeck