Artist in Residence an der Theodor-Storm-Gemeinschaftsschule
Kiel 2025 - Theodor-Storm-Gemeinschaftsschule
Projektziel – Projektinhalt – Hintergrund
Projektziel
Das Ziel des Projekts war es, den Schülerinnen und Schülern den direkten Zugang zu künstlerischen Arbeitsprozessen zu ermöglichen und ihnen Kunst nicht nur als fertiges Werk, sondern als lebendigen und erlebbaren Prozess nahezubringen. Durch die regelmäßige Anwesenheit einer professionellen Künstlerin in der Schule sollte die kreative Entwicklung der Kinder gefördert, ihre Wahrnehmung geschärft und ihre Ausdrucksmöglichkeiten erweitert werden. Gleichzeitig wurde angestrebt, Kunst stärker in den schulischen Alltag einzubinden und einen nachhaltigen Impuls für kulturelle Bildung im Sinne von „Schule trifft Kultur“ zu setzen.
Projektinhalt
Über einen Zeitraum von zehn Monaten stand der bildenden Künstlerin und Illustratorin Astrid Krömer ein Atelierraum zur Verfügung, der von Ihr an mindestens drei Tagen pro Woche genutzt wurde.
Einmal pro Woche arbeiteten zwei Kleingruppen von jeweils sechs Kindern während der Unterrichtszeit im Atelier. Die Schülerinnen und Schüler wurden dafür aus den Klassen freigestellt und erhielten die Möglichkeit, in intensiver, individueller Atmosphäre eigene gestalterische Erfahrungen zu machen.
Zusätzlich gab es wöchentlich ein Nachmittagsangebot, bei dem interessierte Kinder frei und ohne Leistungsdruck künstlerisch tätig sein konnten.
An den übrigen Atelierzeiten arbeitete die Künstlerin an ihren eigenen Bildern. Die Kinder konnten an den Tagen in den Pausen kommen, selber Malen und auch den Entstehungsprozess der Werke der Künstlerin direkt beobachten, Fragen stellen und so einen authentischen Einblick in die Arbeitsweise einer Künstlerin erhalten. Dieser Aspekt stellte eine besondere Qualität des Projekts dar, da Kunstschaffen nicht abstrakt vermittelt, sondern konkret erfahrbar wurde.
Hintergrund
Das Artist-in-Residence-Format an Schulen verbindet die künstlerische Praxis mit pädagogischen Ansätzen und schafft Erfahrungsräume, die im regulären Unterricht oft nicht möglich sind. Durch die dauerhafte Präsenz einer Künstlerin im schulischen Alltag entsteht ein kreatives Lernumfeld, das Neugier, Mut zum Experimentieren und die Fähigkeit zum eigenen Ausdruck stärkt.
Das Projekt zeigt exemplarisch, wie kulturelle Bildung nachhaltig in den Schulalltag integriert werden kann, indem Kinder Künstlerinnen und Künstler nicht nur als Gäste, sondern als feste Partner erleben.
Institution(en)
Grundschule der Theodor-Storm Gemeinschaftsschule, Kiel
Gruppengröße
6-7 Schüler*innen
Altersstufe
7-11 Jahre
Rahmenbedingungen
Durchführung im Klassenraum/Atelier in der Schule, der Raum steht ausschließlich der Künstlerin für das Jahr zur Verfügung.
Zeitumfang (in den verschiedenen Phasen)
1 Tag in der Woche von 7.45 -16 Uhr – In den ersten beiden Doppelstunden durften jeweils 6 Kinder aus dem regulären Unterricht in das Atelier kommen.
Am Nachmittag des Tages stand das Atelier für die 2. bis 4. Klassen offen.
An zwei weiteren Tagen durften je 6 Kinder in den Pausen (zwei Mal 30 Minuten) die Zeit im Atelier verbringen.
Projektverlauf
Das Projekt war in zwei Phasen unterteilt:
1. Phase (erste fünf Monate): Arbeit mit Kindern der 4. Klassen. Im Mittelpunkt standen die Themen Lieblingsorte und Stadtansichten. Da die Künstlerin Astrid Krömer seit vielen Jahren einen Kalender mit Kiel-Motiven gestaltet und während der Residenz an entsprechenden Bildern arbeitete, dienten diese als Inspiration für die Kinder. Die Schülerinnen und Schüler zeichneten mit Buntstiften und Kohle und malten mit Temperafarben eigene Stadtansichten. Die Aussicht, dass ihre Werke gemeinsam mit den Arbeiten der Künstlerin im Kieler Pop Up Pavillon öffentlich gezeigt würden, wirkte stark motivierend und es entstanden so ganz besondere Werke der Schülerinnen und Schüler.
2. Phase (zweite fünf Monate): Arbeit mit Kindern der 3. Klassen. Hier lag der Schwerpunkt auf dem Erlernen und Darstellen der menschlichen Figur – Proportionen, Gesicht, Hände und Füße. Zunächst entstanden kleinere Zeichnungen und Malereien, anschließend konnten die Kinder ihre Figuren auch in Lebensgröße umsetzen. Etwa zwei Drittel der beiden 3. Klassen nahmen dieses Angebot wahr und verewigten sich mit großformatigen Figurenbildern auf einer rund 1 x 9 Meter großen Außenwand in der Nähe ihrer Klassenräume. Dieses Gemeinschaftswerk wurde zum sichtbaren Ausdruck der Kreativität und des Selbstbewusstseins der Kinder.
Parallel dazu stand das Atelier regelmäßig auch Kindern der Klassenstufen 2 bis 4 offen – in den Pausen oder an einem Nachmittag pro Woche. Dieses offene Format förderte die Eigeninitiative und stärkte die Selbstwirksamkeit der Kinder: Sie kamen aus eigenem Antrieb, experimentierten frei mit Materialien und entdeckten das Atelier als inspirierenden Ort, an dem sie ihre Ideen unabhängig vom Unterricht umsetzen konnten.
Projektabschluss / Dokumentation
Öffentliche Ausstellung der Bilder im Pop Up Pavillon in Kiel und in der Mensa der Schule. Die 3. Klassen erstellten jeweils ein großes Wandbild in (1x9 Meter ) in der Schule.
Hauptansprechpartner
Astrid Krömer, Kulturvermittlerin
Weitere Mitwirkende
Carola Pilz, Koordinatorin der Grundschule
Verweise auf Begleitmaterialien
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Sponsoren/Kooperationspartner
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