Koffergeschichten
Flensburg 2025 - Grundschule Engelsby
Projektziel – Projektinhalt – Hintergrund
Die Viertklässler stehen am Ende ihrer Grundschulzeit und sind kurz davor, selbst ihre Koffer zu packen. Die „Koffergeschichten“ schlagen inhaltlich eine Brücke zu ihrem bevorstehenden Aufbruch. Mit dem Medium Theater und der Kraft der Klassengemeinschaft geht es darum, jedes einzelne Kind für den Übergang zu rüsten, ihre Persönlichkeit zu stärken und sie auf vielfältige Weise zu fördern.
Entscheidend dafür ist, dass die Kinder ihre „Koffergeschichten“ ohne Vorgaben aus sich heraus entstehen lassen. Es sind die Vorstellungen und Ideen der Kinder, die in Szene gesetzt und abschließend zu einem Theaterstück verknüpft werden. Jedes Kind hat dabei eine eigene Wohlfühl-Rolle für sich gefunden, Monologe bzw. Dialoge selbst entwickelt, sich für Kostüme und Requisiten eigenständig und in Absprache mit Mitspielern und Mitspielerinnen entschieden, Vorstellungen von passendem Licht und Ton aufgebaut.
Damit haben die Kinder nicht etwas übernommen, abgearbeitet oder abgespult, sondern es hatte etwas mit ihnen zu tun, sodass es für sie zu etwas persönlich Bedeutsamen wurde.
Deutlich wird, dass in dem Projekt der Weg das Ziel war, wenngleich für die Kinder auch das Produkt „Aufführung“ einen hohen Stellenwert hatte.
Insgesamt wurden sieben Szenen erarbeitet, in denen ganz unterschiedliche Arten von Koffern eine Rolle spielen. ( Zauberkoffer, Reisekoffer, Anglerkoffer, magische Koffer, Geldkoffer, Verdopplungskoffer, Wunschkoffer). Die Rahmenhandlung bildet eine Oma, deren Enkeltöchter so gerne Geschichten von früher hören oder selbst zu berichten haben.
Mit viel Freude am Spiel haben die Kinder gelernt, innere Bilder durch Schauspiel und Bewegung auszudrücken. Sie mussten sich im Team arrangieren, Rücksicht nehmen und gemeinsam Lösungen finden, durften ihrer Fantasie freien Lauf lassen und konnten im Spiel in verschiedene Rollen schlüpfen. Sie haben unterschiedliche Talente aneinander entdeckt, Vertrauen und Mut gewonnen, sich vor anderen zu präsentieren. Jeder einzelne hat Verantwortung übernommen und einen wichtigen Teil zum Ganzen beigetragen. Sie haben sich in hohem Maße selbstwirksam erleben können und sind im Laufe des Projektes zum Teil über sich hinausgewachsen.
Die Theateraufführung selbst war für die Kinder ein voller Erfolg! Sie haben mit beeindruckender Geduld hinter den Vorhängen auf ihren Einsatz gewartet, auf der Bühne improvisiert, ihre Spielfreude aufblitzen lassen, mit den ersten Worten Nervosität und Angst abgelegt und in einem stimmigen Zusammenspiel ihr ureigenes Stück überzeugend gezeigt. Was für eine Leistung!
Stolz und glücklich haben sie den Applaus auf sich wirken lassen.
Das Theaterstück wird in seiner Einmaligkeit für viele Kinder sicherlich zu einer biographisch bedeutsamen Erinnerung. Das Theaterprojekt hat ihnen eine Möglichkeit geboten, ihren „persönlichen Koffer“ mit wichtigem Rüstzeug zu füllen. Mit gewachsenem Selbstvertrauen und stärkenden Erfahrungen „reisen“ sie nach den Sommerferien weiter.
Institution(en)
Flensburg 2025 – Grundschule Engelsby
Gruppengröße
27 SchülerInnen
Altersstufe
Primarstufe, 4. Klasse
Rahmenbedingungen
Für die Proben und für die Aufführung standen die Räumlichkeiten der Theaterschule zur Verfügung.
Zeitumfang (in den verschiedenen Phasen)
04.07.25 – 18.07.25 – Theaterprojekt (sechs Vormittage innerhalb des Zeitraumes)
18.07.25 Generalprobe und Aufführung vor Familie, Freunden, Mitgliedern der Schulgemeinschaft und Wegbegleitern
Projektverlauf
1. Vorbereitung der Theaterzeit durch Beschäftigung mit dem Thema „Koffergeschichten“
im Unterricht. Was gibt es für verschiedene Koffer? Was könnten diese für eine Geschichte erzählen?
2. Erste Theatererfahrung, indem auf spielerische Art in Gruppenarbeit Rollen eingenommen werden, Kofferperformance in Gruppenarbeit
3. Spielerisches Finden und Ausgestalten einer eigenen Wohlfühl-Rolle
4. Die einzelnen Rollen werden zunehmend konkreter, miteinander in Beziehung gesetzt und es entwickeln sich Szenen
5. Entstehung eines Theaterstückes aus den einzelnen Szenen (Rahmenhandlung verbindet)
6. Konkretisierung von Rollen, Kostümen, Bühne und Aufführung (inkl. Einladungen, Programmflyer, Spendenkoffer, …)
7. Generalprobe und Aufführung des entwickelten Theaterstücks
Projektabschluss / Dokumentation
Die Kinder haben im Unterricht ihre Theatererfahrungen reflektiert und in ihren Erinnerungsmappen schriftlich und künstlerisch dokumentiert.
Die Aufführung der „Koffergeschichten“ mit anschließender Abschiedsfeier im Theater bildete den Abschluss des Projektes.
Hauptansprechpartner
Silke Lienau und Beatrix Nierade
Weitere Mitwirkende
-
Verweise auf Begleitmaterialien
-.
Sponsoren/Kooperationspartner
Theaterschule Flensburg, LAG Spiel SH e.V., Förderverein der Grundschule Engelsby