Völlig losgelöst von der Erde
Bad Segeberg 2023 - Städtisches Gymnasium
Projektziel – Projektinhalt – Hintergrund
In diesem Projekt erstellen die Schülerinnen und Schüler aus drei unterschiedlichen Klassen (zwei 8. und eine 9. Klasse) insgesamt 6 Filme zum Thema Heimat.
Was bedeutet Heimat für Dich? Das ist gar nicht so leicht zu beantworten. Heimatgefühle oder auch Heimweh treten meist ein, wenn wir weit von Zuhause weg sind: Auf einmal vermissen wir sogar Personen und Dinge, die uns eigentlich nicht viel bedeutet haben, aber einfach zu unserem Alltag gehörten.
Um besonders viel Abstand zu gewinnen, um das Thema Heimat zu beleuchten, begeben wir uns auf eine intergalaktische Reise. Wir sind mitten im All. Wegen des viele Jahrzehnte dauernden Flugs mussten die Astronautinnen und Astronauten besonders jung sein, daher fiel die Wahl auf die Jugendlichen. Ob sie je auf die Erde zurück können ist ungewiss. Alle Teilnehmer der Mission durften ein kleines Objekt mitnehmen, dass sie an ihre Heimat erinnert. In der Schwerelosigkeit wirken die kleinen Objekte seltsam deplatziert. Manche der RaumfahrerInnen schauen auch immer wieder sekundenlange Videoclips, die sie kurz vor ihrem Abflug aufgenommen hatten. Um nicht vor Heimweh wahnsinnig zu werden, können sich die AstronautInnen künstlerisch austoben, und die Heimatgefühle und -erzählungen ausdrücken.
Anlass und besondere Motivation für das Projekt ist der SHHB Kurzfilmwettbewerb an dessen Rahmenbedingungen wir uns halten:
„Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufen I und II können in eigenen, maximal dreiminütigen Filmen zeigen, was sie „cool oder nicht so cool an ihrem Umfeld finden“ Der Film soll als Ergebnis einer Gruppenarbeit entstehen. Diese Gruppe soll eine Klasse ab Jahrgangsstufe 8 sein oder eine Lerngruppe dieser Jahrgänge von mindestens 10 Teilnehmenden. In den Filmen kann es um Freundschaft, regionale Identität, kulturelle Vielfalt, Vertrautheit der Landschaft und Natur, Freizeit sowie Familie gehen. Auch die Beweggründe und eigene Gedanken, warum Ihre Schülerinnen und Schüler gerne oder nicht so gerne an einem Ort leben, machen den Film lebendig.“
Zuerst soll in der ganzen Klasse erarbeitet werden, welche Aspekte zum Thema Heimat gehören und welche Gefühle der Begriff Heimat auslöst. Daraus soll für den Film eine starke Erzählung entwickelt werden, die dargestellt werden kann.
In jeder Klasse wird es zwei Gruppen geben, die jeweils aus 2 Kameraleuten, 2 Regisseuren, 1 Tonmensch und 6 -10 Schauspielenden besteht. Jede Schülerin und jeder Schüler soll dafür eine kurze Geschichte, einen Gegenstand, oder eine kreative Idee in den Film einbringen.
Die Schauspielenden haben unterschiedliche Möglichkeiten etwas für den Film, das Gefühle zum Thema Heimat hervorruft, beizutragen:
- Mit Acrylfarben experimentieren, um durch malerische Ausdrucksweise Gefühle darzustellen
- Ein gegenständliches Bild entwerfen, und das den Heimataspekt darstellt
- Collagen erstellen, die eine Verbindung zu Heimat bringen
- Eine Zeichnung mit Kohle, Bleistift zum Thema erstellen
- Einen Comic gestalten
- Ausdrücken der Gefühle mit z.B. Ton durch Modellierung oder Formen von Gegenständen oder Figuren
- Erstellung von Objekten mit selbst gesammelten Fundstücken
Bei all diesen Möglichkeiten soll vor allem der Aspekt des Entstehungsprozesses in die filmische Arbeit mit einfließen. Entweder kann direkt bei der Arbeit schon dazu etwas erzählt werden oder es kann hinterher eingesprochen werden.
Durch das breite Feld der Möglichkeiten, hat jeder Teilnehmende die Möglichkeiten seine Kompetenzen einzusetzen und das Projekt dadurch zu bereichern.
In den letzten beiden Doppelstunden geht es an den Filmschnitt und die Vertonung.
Dazu lernen die Schülerinnen und Schüler das Programm „iMovie“ kennen, das auf den IPads der Schule schon installiert ist.
Eine Vorauswahl der Filmausschnitte soll nun in eine 3-minütigen Film gebracht werden.
In 2er oder 3er Gruppen erarbeiten die SuS eine filmische Erzählung aus den unterschiedlichen Filmausschnitten. So werden ca. 3-5 unterschiedliche Filme in jeder 10er-12er Gruppe entstehen. Am Ende werden alle Filme in der Klasse einmal durchgeschaut. Es ist spannend zu sehen, wie unterschiedlich diese sein werden. Diese Unterschiede sollen diskutiert werden und schließlich muss sich die gesamte Gruppe für einen der Filme entscheiden und ihm außerdem einen Titel geben.
Die beiden Projektleitenden Astrid Krömer, Künstlerin und Illustratorin mit Filmerfahrung und Moses Merkle, Filmemacher, werden die Schülerinnen und Schüler bei der Arbeit mit ihrer Erfahrung und ihren Ideen und unterstützen.
Institution(en)
Städtisches Gymnasium, Bad Segeberg, 2023
Gruppengröße
Je eine Klasse mit 20-28 Teilnehmenden. Aufteilung jeweils in 2 Gruppen.
Altersstufe
Sek I Gymnasium
Rahmenbedingungen
Die drei Klassen werden in je zwei Gruppen aufgeteilt. Jeweils die Hälfte der Gruppe filmt, die andere Hälfte arbeitet kreativ mit Farben, Stiften, Draht oder Ton oder an Text oder Vertonung. Es werden mind. zwei Räume benötigt, damit Gruppenweise z.B. die Vertonung im zweiten Raum stattfinden kann. I-Pads, Stative und ev. zusätzliche Beleuchtung sind außerdem wichtig.
Zeitumfang (in den verschiedenen Phasen)
Vorbereitung, pro Klasse 5 Doppelstunden (für den Schnitt zusätzlich 2 DSt.), Präsentation der fertigen Filme
Projektverlauf
Zu Beginn des Projektes wurde jeweils in der ganzen Klasse erarbeitet, welche Aspekte zum Thema Heimat gehören und welche Gefühle der Begriff Heimat auslöst. Danach wurden die Klassen in je zwei Filmgruppen aufgeteilt. Möglichst so, dass ähnliche Vorstellungen in den Gruppen vertreten waren.
In den einzelnen Gruppen wurden dann noch spezifischere Fragen zu Heimat gestellt. Auch mit dem Aspekt der „Reise“ ins All. Warum reisen die Protagonisten ins All? Schnell stellte sich heraus, dass die Schülerinnen und Schüler meist den Gedanken hatten, dass der Hintergrund der Geschichte die Zerstörung der Erde sein sollte. Und so kam der Gedanke auf, eine Hexalogie aus den sechs Filmen, die in den drei Klassen entstehen würden, zu entwickeln. Diese Vorbereitungen nahmen in jeder Klasse zwei Doppelstunden in Anspruch.
In den darauf folgenden Doppelstunden wurden wurden die Filmgruppen wiederum in zwei Teams aufgeteilt. Das erste Team sollte sich um die Handlung des Filmes im Raumschiff kümmern Es wurde ein Kameramensch, ein Regisseur, ein Tonmensch und 2-3 Schauspielende ausgewählt. Für diese Aufnahmen, die das Raumschiff von innen darstellen sollten, stellte Moses Merkle eine professionelle Kamera und Filmlichter zur Verfügung. Er begleitete die Gruppe intensiv beim Filmen, nachdem die passenden Filmsets in der Schule (z.B. Keller mit Rohren o.ä.) ausfindig gemacht worden waren, und eventuelle benötigte Details für die Aufnahmen besorgt oder hergestellt worden sind.
Die andere Gruppe hatte die Aufgabe ihre Heimatbegriffe künstlerisch umzusetzen. In der Gruppe war es wichtig, die Entstehung der Kunstwerke filmisch zu dokumentieren. Denjenigen, die für das Filmen zuständig waren, wurde ein Tablet zur verfügung gestellt. Diese Gruppe wurde von Astrid Krömer begleitet.
Teilnehmende, die zeitweise nichts zu tun hatten, bekamen die Aufgabe Texte für den Film zu verfassen, zu vervollständigen oder zu verbessern. Einige Schülerinnen und Schüler übten diese Texte zu lesen und nahmen sie mit dem Tablet auf.
Andere Schülerinnen und Schüler kümmerten sich um den Abspann des Films. Überlegten, wie man passend zum Film die Namen der Mitwirkenden filmen konnte. Teilweise wurde auch schon Material am Tablet zusammengeschnitten.
Sehr wichtig war natürlich am Ende jeder Doppelstunde alle Filmaufnahmen zu speichern und zu sortieren!
In der letzten Doppelstunde konnten in den Klassen die Rohschnitte der Filme gezeigt werden, die Moses Merkle aus dem bestehenden Filmmaterial zusammengeschnitten hatte. Es fehlten in allen Klassen entweder noch Filmteile, Tonaufnahmen oder andere Details, die in dieser letzten Stunde noch von den Schülerinnen und Schülern aufgenommen werden mussten
Da es nicht möglich war die großen Datenmengen an Filmmaterial allen Teilnehmenden auf die Tablets zu übertragen und außerdem keine weiteren Stunden mehr mit den Projektleitenden zur Verfügung standen, übernahm die Aufgabe des finalen Filmschnitts der Filmemacher Moses Merkle.
Es entstand die Heimat Hexalogie, die bei dem Filmwettbewerb des Heimatbundes eingereicht wurde.
Projektabschluss / Dokumentation
Einreichung der Filme beim SHHB-Kurzfilmwettbewerb und Präsentation aller Filme während der Kinowoche im Kino von Bad Segeberg.
Hauptansprechpartner
Moses Merkle, Filmemacher und Kulturvermittler, mosesproductions@yahoo.de
Weitere Mitwirkende
Astrid Krömer, bildende Künstlerin und Kulturvermittlerin
Verweise auf Begleitmaterialien
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Sponsoren
Förderverein