Projekte

Ein Audioguide entsteht

Tarp 2022 - Alexander-Behm Schule

Autorin: Levke Matzen

Im Rahmen der seit 2018 mit der Alexander-Behm-Schule in Tarp bestehenden Bildungskooperation wurde der zweite Teil des Projektes „Audioguide-Entwicklung für das Landschaftsmuseum Angeln“ mit den Schülerinnen und Schülern des nächsten 6. Jahrgangs umgesetzt. Im Vorläuferprojekt beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler mit dem historischen Alltag und dem früheren häuslichen Leben im Marxen-Bauernhaus. In diesem Jahr lag der Fokus auf historischen Arbeitspraktiken in der Lebensmittelherstellung. Konkret stand die Begegnung mit der historischen Räucherei und der Buttermühle im Vordergrund. 

Auf dem Rundgang durch das Museumsdorf besichtigten die Schülerinnen und Schüler zunächst die historischen Bauwerke und wurden mit den zugehörigen Alltagsgeräten konfrontiert. Mit ästhetischen Methoden des Entdeckens, Erspürens und Wahrnehmens näherten sich die Jugendlichen zunächst den Gebäuden und Gegenständen an, beschrieben diese und setzten sie in Bezug zum baulichen und natürlichen Rahmen, in dem sie ausgestellt sind. Die Schülerinnen und Schüler wurden motiviert, sich den Dingen auf unterschiedliche Weise zu nähern, die Museumsobjekte mit allen Sinnen zu begreifen und unter Zuhilfenahme unterschiedlicher künstlerischer Techniken abzubilden. Bei diesem Prozess der Aneignung wurden sie von der Filmemacherin Jytte Hill begleitet. Assoziationsübungen vor Ort regten den Prozess der Ideenfindung und das freie Erzählen an. Dabei wurden Interessen, Talente und Fähigkeiten der Jugendlichen ermittelt und gestärkt. Selbstbewusstsein, Reflektieren über Sprache, Präsenz, Adressat und Information wurden spielerisch und konkret aufgebaut. Das sich Veräußern bekam hier eine besondere Verantwortung und Qualität. Durch Zeichnen, Fotografieren, Worte, sowie durch die Aufnahme von Tönen entstand eine umfangreiche Materialsammlung, die den Einstieg in die Textarbeit erleichterte und zur kreativen Umsetzung der Textbeiträge beitrug.

Parallel zu der künstlerischen Auseinandersetzung mit den historischen Objekten erarbeiteten die Schüler und Schülerinnen die jeweiligen Objektgeschichten. Der Rechercheprozess wurde durch Archivmaterial des Museums unterstützt und durch die persönliche Begleitung der Museumsmitarbeiterin Karen Precht veranschaulicht. Der Hauptfokus lag auf dem Thema der historischen Lebensmittelverarbeitung. Zugleich ist das Thema Lebensmittelproduktion- und Verarbeitung alltagsrelevant. Es erlaubte direkte Vergleiche zu Lebenssituation heutiger Jugendlicher. Durch Schreibübungen wurden die Schülerinnen und Schüler an das Formulieren eigener kreativer Texte herangeführt und verfassten schließlich die finalen Audioskripte. Dabei wurden Sachtext, Gedicht oder Dialogform zu Elementen der Vermittlung über ein geschichtliches Objekt genutzt, und die Jugendlichen trainierten ihre sprachliche Ausdrucksweise.

Im Anschluss an die Textarbeit trainierten die Schüler und Schülerinnen unter Anleitung der Theaterpädagogin und Sprachtrainerin Ulla Bay Kronenberger Artikulation und Präsenz beim Sprechen ihrer Texte. Parallel begannen sie mit den Tonaufnahmen ihrer Texte und Töne, wobei sie von Jytte Hill unterstützt wurden. Durch das professionelle Aufnehmen von Sprache und Geräuschen machten die Jugendlichen die Erfahrung einer Audioproduktion und stärkten ihre Medienkompetenz. Der fertig eingespielte Textbeitrag und die aufgenommenen Geräusche sind Grundlage für den Audioguide, der in professionelle Hände übergeben werden soll.

Ablauf der Aktionen:

August 2021: Treffen aller Akteure zur inhaltlichen und logistischen Absprache

  • Zielvorstellung aller Beteiligter klären und abstimmen
  • Termine im Voraus klären mit allen Beteiligten und Schulleitung absprechen
  • Sponsoren betreuen und werben:
    • Lehrkräfte dürfen keine Spenden annehmen. Dafür sollten Schulfördervereine gewählt werden, die auch Spendenbescheinigungen aus-stellen können.
    • Einige Sponsoren möchten, dass ihr Antragsformular verwendet und per Mail verschickt wird. Andere benötigen dies in Papierform. Das Geld wird dann häufig nach der Genehmigung überwiesen, einige Sponsoren möchten eine Verwendungserklärung erhalten. Eine gute Dokumentation ist hier dringend erforderlich.
    • Bestandteil der Anträge ist immer eine ausführliche Projektbeschreibung.
  • Eltern der Schülerinnen und Schüler informieren (Erlaubnis für Fotos einholen), Klassenlehrkräfte informieren

September 2021 (Museumsmodus): alle Kinder besuchen Räucherei und Buttermühle

  • Busse bestellen und Elternbriefe austeilen

Oktober 2021 (Museumsmodus): in einem moderierten Auswahlverfahren wählen die Kinder „ihr“ Objekt aus, malen, filmen, beschreiben es

November/Dezember 2021 (Schulmodus): die Schüler und Schülerinnen sichten die bereitgestellte Literatur und verfassen eigene Texte

  •  Räumlichkeiten in der Schule organisieren
  • Termine vereinbaren
  • Lehrkräfte und Schulleitung informieren

Februar 2022 (Schulmodus): Trainieren des Wortbeitrags mit der Theaterpädagogin

März/April 2022 (Schulmodus): Aufnahme der Textbeiträge und Geräusche

Mai 2022: Tonschnitt, Präsentationsvorbereitung

Juni 2022: Präsentation/ Ausstellung

  • Terminieren: Busse für Transport der Schülerinnen und Schüler
  • Einladung gestalten
  • Presse und Sponsoren, evtl. Schulleitung, Lehrkräfte und Eltern einladen

 

Ansprechpartner

Jytte Hill

jytte.hill-sl(at)kulturvermittler-sh.de