Wandzeich(n)en
Itzehoe 2023 - Kaiser-Karl-Schule
Projektziel – Projektinhalt – Hintergrund
Die zentrale Entwicklungsaufgabe für Jugendliche in der Pubertät (8. Jahrgang) ist die Identitätsfindung. Dabei spielen ihre Familie, ihre Umgebung, ihre Peergroups und auch ihre Schule eine wesentliche Rolle. Letzterer nähert sich „Wandzeich(n)en“ künstlerisch und graphematisch.
Das Projekt verfolgt das Ziel, die Schülerinnen und Schüler in einem Workshop zu Graffiti anzuregen. Sie verarbeiten und setzen ihre Eindrücke, die sie aus Exkursionen und Künstlergesprächen mitnehmen, gestalterisch um. Dabei soll gemeinschaftlich ein Wandbild entstehen – dauerhaft für den Kontext der Schule, der kulturell wesentlich durch Wandmalerei in Anlehnung an Wandmalereien in Wenzel Habliks Wohnhaus und durch Originale (Leihgaben der Wenzel-Hablik-Stiftung) Wenzel Habliks geprägt ist.
Der Schwerpunkt liegt dabei weniger in der Vermittlung von Techniken und Herangehensweisen wie im Unterricht, sondern in der individuellen sowie unterstützenden Begleitung der Graffitiproduktion und kreativen Auseinandersetzung mit dem schulischen und regionalen Umfeld.
Institution(en)
Kaiser-Karl-Schule, Itzehoe
Planet Alsen, Itzehoe
Gruppengröße
17 Schülerinnen und Schüler
Altersstufe
- Klasse
Rahmenbedingungen
-
Zeitumfang (in den verschiedenen Phasen) und Projektverlauf
2 Schulstunden: Besuch des Veranstaltungsorts Planet Alsen in Itzehoe, Farbrecherche Graffiti
_1 Tag, 9 bis 14 Uhr: Erlernen von grundlegenden Techniken der Graffiti-Erstellung
_1 Tag, 9 bis 14 Uhr: Entwurf von Motiven, Festlegung eines gemeinsamen Farbklangs, Umsetzung der Entwürfe, Erstellung eines gemeinsamen Testbilds/Farbpalette
Projektverlauf
Den Schülerinnen und Schülern des 8. Jahrgangs wurde das geplante Projekt Ende März vorgestellt mit der Aufforderung, sich bei Interesse dafür zu bewerben. Für die Bewerbung musste ein beliebiges Bild und ein Motivationsschreiben mit einem Umfang von maximal drei Sätzen eingereicht werden. Anfang Mai standen die TeilnehmerInnen fest. Anfang Juni wurde der Veranstaltungsort Planet Alsen besucht und dabei eine Vor-Ort-Recherche zu den dortigen Graffitis durchgeführt. Dabei lag der Bewertungsschwerpunkt auf den verwendeten Farben.
Den Schwerpunkt des Projekts bildete ein zweitägiger Workshop, der auf dem Gelände von Planet Alsen durchgeführt wurde. Die Schülerinnen und Schüler bekamen dort einen Arbeitsraum gestellt, in dem sie Entwürfe angefertigt haben. Zudem wurden die Freiflächen des Ortes für Sprühaktionen genutzt.
Nach einer geschichtlichen Einordnung zur Entstehung von Graffitis und der Definition der wichtigsten Fachbegriffe, haben die Schülerinnen und Schüler am ersten Workshoptag zunächst freie Entwürfe auf Papier erstellt. Danach konnten sie sich mit der Technik vertraut machen, indem sie die Entwürfe mit Spraydosen auf freigegebene Außenwände und Holzplatten übertrugen. Der Workshopleiter vermittelte dabei die Qualitätskriterien guter Graffitis und gab Tipps zu deren Erreichung (Handhaltung der Spraydosen, Nutzung verschiedener Caps, Abstand zur Wand beim Sprühen, Geschwindigkeit beim Linienziehen, gleichmäßiges Füllen von Flächen, Erstellung von Farbverläufen, Verhindern oder Evozieren von Farbtropfen etc.)
Am zweiten Workshoptag wurde geplant, wie ein gemeinsames Bild bzw. zusammengehörige Bilder auf den Holzplatten (80×80cm und 80×120cm) entstehen können. Dafür wurde das übergeordnete Thema »Lieblingsplatz« auf die Mensa der Schule projiziert. Die Schülerinnen und Schüler visualisierten, was die Mensa für sie positiv macht. Für die entstandenen Entwürfe wurde ein Farbschema festgelegt. Dabei wurden Background-, Filling-, und Outline-Farben definiert. So konnte trotz individueller Motive (Schriftzüge, Bilder) eine gemeinsame Gestaltung erreicht werden. Begleitend zu den individuellen Holzplatten wurde eine große Platte (150×250cm) nebenbei besprüht, um Scribbles durchzuführen.
Die entstandenen Arbeiten wurden an die Schule transportiert. Die große Platte wurde in Din A3 große Stücke zersägt und unter den Workshopteilnehmenden verteilt. Die individuellen Holzplatten werden von den Schülerinnen und Schülern als Wandmosaik auf der nutzbaren Wandfläche in der Mensa der Schule arrangiert.
Projektabschluss / Dokumentation
_Verteilung von Stücken aus dem gemeinsamen Testbild an die Schülerinnen und Schüler
_Dauerhafte Ausstellung der entstandenen Arbeiten in der Mensa der Schule
_Presseartikel, Artikel auf der Website der Schule
Hauptansprechpartner
Luise von Grebe
Weitere Mitwirkende
Bennet Dartmann (Durchführung des Graffiti-Workshops)
Herwig Neumeyer (fotografische Dokumentation)
Dr. Doris Grabbet (Koordination)
Verweise auf Begleitmaterialien
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Sponsoren
Landesfördermittel: Schule trifft Kultur – Kultur trifft Schule
Lions Club Itzehoe
Kulturfond der Kaiser-Karl-Schule
Verein der Freunde und Förderer der Kaiser-Karl-Schule in Itzehoe e.V.
Vereinigung ehemaliger Kaiser-Karl-Schüler Itzehoe e.V.